Der Kindergarten ist Teil der Bildungsvita eines Menschen und bietet als einer der ersten außerfamilialen Orte die perfekte Gelegenheit vielfältige Kompetenzen zu erwerben. Diese erlernen Kinder im Tun. Beim gemeinsamen Bauen müssen Kinder sich abstimmen.
Jule Marx
Leiterin Pädagogik bei FRÖBEL GmbH
Beim Rollenspiel muss sich geeinigt werden, wer welche Rollen übernimmt, bei Diskussionen müssen Argumente vorgetragen und begründet werden. Der Kindergarten ist somit ein Lernfeld sozialer Aushandlungen. Eine besondere Rolle nimmt der Bereich der sozial-emotionalen Entwicklung ein. Der Grundstein dafür wird in den ersten sechs Lebensjahren gelegt.
Ein Zeitfenster, in dem der Kindergarten einer der wesentlichen Aufenthaltsorte des Kindes ist. In der Gemeinschaft mit anderen können Kinder Grundkompetenzen herausbilden, die ihnen das Ausgestalten eines selbstbestimmten und gleichermaßen eines sozialen und kooperativen Lebens ermöglichen. Nur wer interessiert an sich selbst und anderen ist, empathisch und reflektiert, wer kritisch hinterfragt, Wünsche und Bedürfnisse artikulieren kann, der ist vorbereitet auf das, was ist und kommt.
Denn auch wenn die Welt sich stetig ändert – die Digitalisierung ist in vollem Gange, das Tempo zieht an – so bleibt doch der Auftrag des Kindergartens ein Ort zu sein, an dem Menschwerdung durch Erfahrungen, durch Spiel, durch Freiräume und durch den Kontakt mit anderen ermöglicht wird.