Haustiere sind Partner fürs Leben – für viele Menschen sind sie ein fester Bestandteil der Familie, manchmal sogar das einzige Familienmitglied. Diese innige Bindung zu unseren Haustieren bringt eine große Verantwortung mit sich, denn ihre Bedürfnisse erfordern eine artgerechte Haltung und eine gute gesundheitliche Versorgung.
Ein regelmäßiger Check-up kann das Leben unserer Haustiere erheblich verlängern und ihre Lebensqualität bis ins hohe Alter verbessern.
Dr. Sabine Schüller
Geschäftsführerin des Bundesverbandes für Tiergesundheit e.V. (BfT)
Foto: BfT (Bundesverband für Tiergesundheit e.V.)
Bevor man sich für ein Haustier entscheidet, sollte man sich der langfristigen Verpflichtung bewusst sein. Ein Tier bleibt über Jahre fester Bestandteil des Haushaltes. Das Leben des Besitzers kann sich aber in der Zeit sehr verändern. Daher ist es wichtig, sich im Vorfeld gründlich zu informieren und die Entscheidung gut zu überdenken. Verschiedene Tierarten haben unterschiedliche Bedürfnisse. Ein Hund beispielsweise braucht regelmäßigen Auslauf. Freigänger-Katzen schätzen es, ihre Umgebung draußen zu erkunden, während Wohnungskatzen sich drinnen wohlfühlen. Auch Kaninchen und andere Heimtiere brauchen ausreichend Platz und Kontakt zu Artgenossen.
Das Tier in der Familie: Disziplin und Fürsorge für ein harmonisches Miteinander
Ein harmonisches Zusammenleben mit Tieren erfordert klare Regeln und Disziplin. Es muss sichergestellt sein, dass die Bedürfnisse der Tiere stets erfüllt werden – sei es durch regelmäßige Fütterung, frisches Wasser oder die Reinigung von Liegeplatz, Stall und Auslauf. Alle Familienmitglieder müssen wissen, welche Aufgaben sie dabei übernehmen und wie sie sich dem Tier gegenüber richtig verhalten.
Ein gut erzogenes Tier kennt die Grenzen und fügt sich harmonisch in die Familie ein. Frühzeitiges Training und Sozialisation der Tiere sind unerlässlich, um Missverständnisse und potenziell gefährliche Situationen zu vermeiden. Dies schafft die Grundlage für eine gelungene Bindung zwischen Tier und Mensch.
Vorbeugung durch Impfungen und Parasitenprophylaxe
Die Gesundheit eines Haustieres erfordert kontinuierliche Aufmerksamkeit. Denn auch Haustiere können an akuten oder chronischen Erkrankungen leiden. Zu den häufigsten gehören Parasitenbefall, Infektionskrankheiten, Zahnprobleme, Gelenkerkrankungen und Allergien. Vorsorgeuntersuchungen beim Tierarzt sind weit mehr als nur Routine. Sie bieten die Möglichkeit, Krankheiten in einem frühen Stadium zu erkennen oder verborgene Gesundheitsprobleme aufzudecken. Ein regelmäßiger Check-up kann das Leben unserer Haustiere erheblich verlängern und ihre Lebensqualität bis ins hohe Alter verbessern.
Eine artgerechte Haltung sowie eine ausgewogene Fütterung spielen ebenfalls eine wesentliche Rolle bei der Prävention von Krankheiten. Falsche Ernährung kann zu Fettleibigkeit, Diabetes, Nierenproblemen und Verdauungsstörungen führen. Daher ist es wichtig, das Futter an die individuellen Bedürfnisse des Tieres anzupassen.
Impfungen schützen Hunde und Katzen vor gefährlichen Infektionskrankheiten wie Tollwut, Katzenschnupfen oder Staupe.
Darüber hinaus ist die regelmäßige Parasitenprophylaxe, zum Beispiel gegen Zecken und Flöhe, von großer Bedeutung, um die Gesundheit der Tiere zu bewahren. Bei Hunden und Katzen gehören regelmäßige Entwurmungen sowie die Floh- und Zeckenbekämpfung zur Gesundheitsvorsorge.
Fortschritte in der Tiermedizin: optimale Versorgung unserer Haustiere
Die medizinische Versorgung unserer Haustiere entwickelt sich durch neue Forschungsergebnisse und auch die Innovationskraft der Tiergesundheitsindustrie stetig weiter. Moderne Diagnostik und die Entwicklung neuer Pharmazeutika und Impfstoffe ermöglichen es, viele Krankheiten heute noch besser zu behandeln als früher.
Durch eine umfassende und vorausschauende Gesundheitsvorsorge können Tierhalter und Tierärzte gemeinsam dazu beitragen, das Wohl der Tiere langfristig zu sichern und die Freude am Zusammenleben mit unseren tierischen Begleitern zu erhalten.