Sie sind seit 1991 mit der Elterninitiative leukämie- und tumorerkrankter Kinder Suhl/Erfurt e.V. aktiv. Können Sie beschreiben, was Sie vor Ort leisten?
Wir betreuen Kinder mit einer onkologischen Erkrankung und möchten ihnen auf der Station des Helios-Klinikums Erfurt ein, soweit es geht, normales Leben ermöglichen. Die Kinder, ihre Eltern und Geschwister erleben diese Krankheit verständlicherweise als existentielle Bedrohung. Viele neue, unlösbar erscheinende Probleme, Sorgen und Ängste bestimmen für lange Zeit ihren Alltag. In dieser Situation suchen viele Kontakt zu gleichfalls betroffenen Familien. Wir nehmen sie an die Hand. Wir lachen und weinen zusammen. Wir geben ihnen Mut zum Kämpfen und zum Leben, im Klinikalltag genauso wie im häuslichen Umfeld. Wir helfen aber auch bei ganz praktischen Dingen wie der Antragsstellung für Versicherungen.
Welche Probleme haben Eltern in dieser Situation?
Viele werden hellhörig, wenn ich sage, dass ich vor zwanzig Jahren selbst eine krebskranke Tochter hatte, der es heute mit 24 Jahren gut geht. Wir berichten also über positive Erlebnisse. Einige Eltern fühlen sich zu Unrecht schuldig für die Krankheit. Anderen machen die möglichen Schmerzen und die Ernährung ihrer Kinder Sorgen. Hier holen wir dann Therapeuten hinzu.
Sie haben zahlreiche Projekte – können Sie die beschreiben?
Wir machen ambulante Familienbegleitung, Angebote für Geschwister sowie für trauernde Familien. Wir gehen in Schulen und klären über die Erkrankungen auf. Im Mittelpunkt steht das Spielzimmer der Villa Kunterbunt auf der Station. In ihr können sich Kinder im Alter von 0 bis 20 Jahren und ihre Eltern aufhalten und vom Alltag in der Klinik entspannen. Die Kinder können, betreut durch eine Heilpädagogin, spielen und basteln. Einmal in der Woche kochen und backen wir. Auch für Eltern ist toll zu sehen, dass ihre Kleinen in dieser Umgebung endlich wieder etwas essen. Außerdem haben wir eine Elternwohnung. Für viele Eltern ist die Möglichkeit, in kurzen Behandlungspausen nach Hause zu fahren, stark eingeschränkt.
Mit wie vielen Leuten stemmen Sie diese Initiative?
Wir haben drei bis vier Ehrenamtliche, die sich um die 30 bis 40 Neuerkrankten pro Jahr kümmern. Ich bin als Geschäftsstellenleiterin angestellt. Aktuell treten wir jedoch etwas auf der Stelle, sind sehr überlastet und würden uns über Spenden freuen. Zum Beispiel um Angebote auszubauen oder sogar eine Regelfinanzierung für eine zweite Planstelle zu finanzieren, damit sich eine Betreuerin um die Kinder und Eltern in der Villa Kunterbunt kümmern kann.
Sie möchten helfen?
Sie möchten die Elterninitiative leukämie- und tumorerkrankter Kinder Suhl/Erfurt e.V. unterstützen? Bitte vermerken Sie auf der Überweisung die Adresse für die Zusendung einer Spendenquittung.
Sparkasse Mittelthüringen / IBAN: DE08 8205 1000 0130 1251 99 / BLZ: 820 510 00 / BIC: HELADEF1WEM / KTO: 130125199