Willkommen in der Weihnachtszeit, wo bunt verpackte Süßigkeiten die Blicke unserer Kinder auf sich locken. Wie gehe ich mit der Menge Süßkram um, die nun im Angebot ist?
Jenny Böhme
Kinderernährungsexpertin und Foodbloggerin
Viele (klein-)kindgerechte Weihnachtsrezepte finden Sie auf Jenny Böhmes Foodblog familienkost.de und ihrem Instagram-Kanal @familienkost. Dort beschäftigt sie sich als Kinderernährungsexpertin mit gesunden Familienrezepten für jeden Tag.
Die Dosis macht das Gift! Plätzchen und Schokolade gehören genauso zu Weihnachten wie Äpfel, Nüsse und Rosinen. Solange dein Kind Süßigkeiten noch nicht kennt, kannst du getrost auf sie verzichten.
Allerdings geht die Welt auch nicht unter, wenn Mini bei der Oma einen kleinen Nikolaus vernascht. Dass verbotene Dinge einen ganz besonderen Reiz ausüben, kennt jeder von uns. Empfehlenswert ist daher von Anfang an ein maßvoller Umgang. Und wichtig ist, diesen selbst vorzuleben. Nascht Papa den ganzen Nachmittag Lebkuchen auf dem Sofa, wird es auch schwer, dies dem Kind zu verwehren.
Gesunde Alternativen
Rituale prägen die Kindheit und Emotionen das Essverhalten. Wird hübsch dekoriertes Obst zu einer Familientradition in der Weihnachtszeit, verbindet das Kind diese Zutaten mit einem guten Gefühl. Selbst gebackene Plätzchen sind besser als die bunt verpackte Alternative. Du kannst ihren Süßegrad selbst bestimmen und hochwertige Zutaten statt billiges Palmöl verwenden.
Backen für kleine Hände
Beim Backen für kleine Hände kann Zucker durch Früchte wie Banane, Datteln oder Apfelmus ersetzt werden. Außerdem lässt sich der normale Zucker in den meisten Rezepten ganz einfach reduzieren. Gewürze wie Vanille, Anis und Kardamom sind für den weihnachtlichen Geschmack kein Problem. Sie eignen sich schon für die Allerkleinsten. Nur beim Zimt ist Vorsicht geboten! Empfehlenswert ist der hochwertige Ceylon-Zimt. Er enthält nur wenig des natürlich vorkommenden, aber schädlichen Aromastoffes Cumarin.
Achtung bei Nüssen und Honig
Leider gänzlich ungeeignet sind ganze oder grob gehackte Nüsse und Mandeln für kleine Kinder bis fünf Jahre. Sie können versehentlich in die Atemwege gelangen und bergen ein hohes Erstickungsrisiko. Gemahlen oder als Mus sind sie hingegen eine tolle Zutat in der Kleinkindküche. Wichtig zu wissen ist auch, dass Honig bis mindestens zum 1. Geburtstag ein Tabu darstellt. Enthaltene Bakterien können zum lebensgefährlichen Säuglingsbotulismus führen.
Rezept: Dattelbrötchen
Datteln gehören wie Rosinen und andere Trockenfrüchte zu den gesunden Weihnachtsleckereien. Sie stillen die Lust auf Süßes und versorgen uns dabei mit wertvollen Vitaminen und Mineralstoffen. Verwendest du sie zum Backen, ist eine Zuckerzugabe nicht nötig.
ZUTATEN FÜR 16 KLEINE BRÖTCHEN:
Für den Teig:
• 350 g Weizenmehl
• 250 g Magerquark
• 60 ml Rapsöl
• 120 g Soft-Datteln
• 1 TL Ceylon-Zimt
• 1 Päckchen Backpulver
• 1 Apfel in Stücken
Zum Bestreichen:
• 1 Eigel
• 6 EL Milch
Zubereitung:
1 Datteln in einen hohen Messbecher geben, knapp mit heißem Wasser bedecken und 30 Minuten quellen lassen
2 Datteln samt Einweichwasser zu einem cremigen Dattelmus pürieren
3 Alle Zutaten in eine Rührschüssel fügen und zu einem geschmeidigen Teig kneten; klebrigem Teig ggf. etwas mehr Mehl zufügen
4 Apfelstückchen unterkneten
5 Backblech mit Backpapier belegen und Ofen auf 160° C Ober-/Unterhitze vorheizen
6 Teig in 16 Teile teilen und kleine Brötchen daraus formen (Tipp: Teiglinge vor dem Formen in etwas Mehl wälzen)
7 Brötchen mit etwas Abstand auf das Blech legen und mit einer Mischung aus Eigelb und Milch bestreichen
8 Dattelbrötchen für 30 Minuten im Ofen backen
Ähnliche Rezepte ganz ohne Industriezucker gibt es im Buch „Backen für kleine Hände“ von Jenny Böhme.