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Kindergesundheit

Bauchschmerzen im Kindes- und Jugendalter

Gerade kleinere Kinder können oft nicht ganz genau sagen, wo sie eigentlich genau Schmerzen haben. Verlässliche Angaben können Kinder ab ca. dem Schulalter machen.

Bei bis zu 90 Prozent der Kinder mit chronischen Bauchschmerzen findet sich keine ernste körperliche Ursache, sie leiden an `funktionellen Beschwerden´ (s.u.). Chronische Schmerzen bei Kindern und Jugendlichen sind häufig, 20 % aller Kinder haben zwei oder mehr Schmerzepisoden innerhalb von drei Monaten. Gerade bei Kleinkindern sind das meist Bauchschmerzen.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen akuten und chronischen Beschwerden. Akute Schmerzen sind oft so stark, dass die Eltern meist schnell einen Arzt aufsuchten. Mögliche Ursachen sind Säuglingskoliken, Magen-Darm-Infektionen, Verstopfung, Blinddarmentzündung, Harnwegsinfektionen, Nieren- oder Gallensteine und andere seltenere Ursachen.

Von chronischen Schmerzen reden die Experten, wenn sie mindestens einmal die Woche über einen Zeitraum von zwei Monaten auftreten. Aber was tun, wenn die Kinder immer wieder über Schmerzen klagen?  Die Ärzte suchen und fragen dann nach weiteren Symptomen und Warnsignalen, die eine weitere Diagnostik nach sich ziehen sollten. Dazu gehören nächtliches Aufwachen durch die Schmerzen, Schmerzlokalisation an einer bestimmten Stelle fern vom Nabel, hohe Schmerzintensität, Gedeih-/Wachstumsstörung, chronischer Durchfall, Blut im Stuhl, immer wiederkehrendes Erbrechen (blutig, gallig), Sodbrennen, Fieber, Schmerzen/Brennen beim Wasserlassen, chronische Darmerkrankungen in der Familie.

Auch Unverträglichkeiten von Fruchtzucker, Sorbit oder Milchzucker (Laktose) können zu Bauchschmerzen und Blähungen führen.

Bei Vorliegen dieser Warnsignale sollten Untersuchungen des Stuhls, des Blutes, des Urins und eine Ultraschalluntersuchung erfolgen, auch Atemteste oder Spiegeluntersuchungen (Endoskopien) des Magen-Darmtraktes können erforderlich sein. Alle diese Untersuchungen werden von Kinder-Gastroenterologen (s. www.gpge.de) schon bei Säuglingen durchgeführt. Zu den damit erkennbaren Ursachen von Bauchschmerzen gehören chronische Darmerkrankungen wie Zöliakie (Glutenunverträglichkeit), Nahrungsmittelallergien, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Speiseröhrenentzündung (sg. Refluxerkrankung), Magenschleimhautentzündungen und andere seltene Erkrankungen.

Auch Unverträglichkeiten von Fruchtzucker, Sorbit oder Milchzucker (Laktose) können zu Bauchschmerzen und Blähungen führen. Eine weitere häufige Ursache ist eine Verstopfung, die offensichtlich sein kann, ggf. aber auch erst mit einer Ultraschalluntersuchung des Enddarmes erkannt wird.

Wenn weder Verstopfungsneigung noch eine der genannten Zuckerunverträglichkeiten vorliegt, Ihr Kind immer wieder leichte bis mittelstarke Bauchschmerzen im Bereich des Bauchnabels hat, ansonsten gesund wirkt, auch keine Warnsymptome vorliegen und die weitere Diagnostik unauffällig ist, leidet Ihr Kind möglicherweise an einem Reizdarm-Syndrom oder `funktionellen Bauchschmerzen´.
Diese Bauchschmerzen entstehen durch eine Überempfindlichkeit der Schmerznerven im Darm. Bei Stresssituationen wie Aufregung, Angst, Ärger, aber auch freudiger Erregung werden die Darmbewegungen verstärkt. Die Kinder erleben das als Bauchschmerzen, gelegentlich bekommen sie auch weichen Stuhl.

Sie helfen Ihrem Kind, indem Sie eventuell vorhandenen Leistungsdruck reduzieren, aber den Beschwerden sonst nicht viel Beachtung schenken, sondern das Kind beruhigen und ablenken. Eine Diät hilft in der Regel nicht und kann Ihr Kind zusätzlich belasten. Manchmal ist psychologische Hilfe notwendig, um aus dem Teufelskreis der sich dann oft selbst verstärkenden Schmerzen herauszukommen.

Im Zweifel suchen Sie Rat bei Ihrer/m behandelnden Kinder- und Jugendärztin/arzt.

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