Der nächste Camping-Urlaub für die ganze Familie steht an: Für Kinder ist es ein einziges großes Abenteuer – für die Eltern dagegen oftmals mehr Stress als Erholung. Damit die Tour nicht zur Tortur wird, gibt es im Folgenden ein paar nützliche Tipps und Tricks, wie die Kleinen im Sommer wie im Winterurlaub ausgelastet sind und auf der Fahrt nicht alle fünf Minuten lang das berühmte „Wann sind wir endlich da-haaaa?“ durchs Fahrzeug schallt. So wird der Familienurlaub mit dem Wohnmobil für Groß und Klein einfach unvergesslich, actionreich und erholsam.
Planung ist die halbe Miete!
Es ist sehr hilfreich sich vor dem Beginn der Reise eine kinderfreundliche Route herauszusuchen. Es gibt viele Campingplätze, speziell für Familien, die über einen schönen Spielplatz oder ein größeres Freizeitangebot wie beispielsweise Trampoline, Boots-, Kanu- oder Stand-Up-Paddling-Verleih verfügen. Einige Campingplätze stellen auch Waschmaschinen oder Wickeltische zur Verfügung. Am besten vorher das Angebot des Campingplatzes studieren, damit die Packliste entsprechend angepasst werden kann. Vor Fahrtantritt sollte in jedem Fall auch das Wohnmobil kindersicher präpariert sein. Eine Übersicht an nützlichen Camping-Utensilien für Sommer und Winter sowie Tipps für den Urlaub mit Kind und Kegel findet sich online.
Nichts vergessen: Packliste abhaken!
Damit man während der Fahrt oder im Urlaub keine bösen Überraschungen erlebt oder überflüssigen Ersatz für vergessene Dinge käuflich erwerben muss, ist es sehr sinnvoll eine Packliste zu erstellen und diese sorgfältig abzuarbeiten. Im Internet gibt es hierfür auch nützliche Packlisten-Generatoren.
In jedem Fall sollte genügend Wechselkleidung eingepackt werden, da nicht jeder Campingplatz eine Waschmaschine bereitstellt. Und auch wenn man annimmt, ein Urlaub sollte sonnig und schön werden, sollte an Regenkleidung und -Schirme für Schlecht-Wettertage gedacht werden.
Cleared for Take-Off – Eine entspannte Autofahrt!
Die vorbeirauschende Landschaft mag anfangs noch spannend sein für die Kleinen, aber nach spätestens 1-2 Stunden werden sie oft des Rausguckens müde. Dann ist Spiel, Spaß und Abwechslung gefragt. Viele Spiele für unterwegs benötigen einfach nur etwas Fantasie sowie bereitwillige Mitspieler.
- Nummernschilder-Raten
- Sehe-was-was-du-nicht-siehst
- Wortspiele, wie z.B. Ich packe meinen Koffer
- Längste Wortkette bilden
- Ausgedachtes Tabu
- Black Storys (Krimirätsel lösen)
- Wer-bin-ich
- Geschichten bilden: nacheinander einen Satz beisteuern – für Ältere mit gesteigertem Schwierigkeitsgrad in Reimen
Das Praktische am Wohnmobil ist, dass man quasi in einem fahrenden Haus sitzt. Deshalb lässt sich die Sitzecke bzw. der Küchentisch hervorragend für weitere Spiele nutzen:
- Brettspiele im Reiseformat
- Schiffe-Versenken oder Käsekästchen
- Stadt-Land-Fluss
- Galgenmännchen
- Kartenspiele wie Mau-Mau, UNO, etc.
- Bücher für Leseratten
- Rätselbücher für Denker
- Kuscheltiere
- Malen am Esstisch
- Knüpfen, Fädeln mit Scoubidou
Umstritten bei einigen Eltern ist, je nach Alter ihrer Kinder, der Umgang mit elektronischen Medien. Viele sehen es nicht gern, wenn das Kind stundenlang vor dem Bildschirm hängt. Aber auf Reisen sind Handy und Tablet eine wahre Wohltat, wenn sie die Nerven der Eltern schonen. Musik, Hörbücher, Filme und Videospiele ziehen in der Regel Jung und Alt gleichermaßen in den Bann und sorgen für stille Rückbänke. Hierbei sollte man an ein USB-Ladekabel für den Zigarettenanzünder oder an Powerbanks denken, damit der Film nicht am Höhepunkt oder das Spiel während des Endgegners ausgeht. Empfehlenswert sind auch Kopfhörer und ggfs. Doppelstecker, damit die Kinder während der Fahrt durch den Ton den Fahrer nicht ablenken.
Houston, wir haben ein Problem! – Pippi-Pausen und Co.
Regelmäßige Pausen sind wichtig: Sowohl für die Passagiere als auch für den Fahrer. An Zeit, um sich die Beine zu vertreten, sollte nicht gespart werden. Schließlich ist man auf dem Weg in den Urlaub und nicht auf der Flucht. Nachtfahrten bieten sich an, weil die Kinder während der Fahrt schlafen können und am nächsten Morgen erholt ankommen. Für genügend Proviant sollte in jedem Fall gesorgt sein, denn ein hungriger Magen drückt auf die Stimmung und führt nicht selten zu Quengelei.
Endlich angekommen: Spiel und Spaß auf dem Campingplatz
Oft wird auf dem Campingplatz das Freizeitangebot, in Form von Bolzplätzen, Tischtennis oder Trampolinen, bereits zur Verfügung gestellt. Falls nicht, so kann man mit Spielen und spannenden Highlights wie mit einer Nachtwanderung oder Schnitzeljagd selber für ordentlich Spaß und Action sorgen. Solche Aktivitäten machen den Urlaub für alle Teilnehmer einfach unvergesslich und versprechen für Kinder Spannung pur.
Bei Regenwetter:
Ist es draußen trüb, kalt und nass, dann ist das kein Grund für lange Gesichter! Hörbücher, Brett- und Kartenspiele sorgen auch indoor für Entertainment: Egal, ob Skip-Bo, Uno, Memory oder Puzzles, diese Spiele sind meistens sehr beliebt und entspannend.
Bei Sonnenschein:
Scheint draußen die Sonne aus allen Knopflöchern, werden sich die Kinder auf Erkundungstour begeben und sich nach der langen Fahrerei ordentlich austoben wollen. Der Ball oder auch mehrere Bälle in verschiedenen Varianten dürfen deshalb nicht fehlen. Mit etwas Glück gibt es auf dem Campingplatz Volleyball-, Fußball- oder Tennisfelder sowie Tischtennisplatten. Ballspiele bieten immer eine tolle Möglichkeit, um schnell neue Spielkameraden zu finden und Urlaubsfreundschaften zu schließen. Außerdem haben Eltern dann auch mal einen Moment für sich, wenn die Bande draußen herumtollt.
Weitere beliebte Outdoor-Spielsachen sind z.B.:
- Schaufel und Förmchen für den Sandkasten
- Frisbee oder Bumerang
- Krocket
- Pfeil und Bogen
- Federball
- Straßenmalkreide für Hüpfspiele
- Gummitwist
Ab ins kühle Nass!
Wasserspiele sind an heißen Tagen eine willkommene Abkühlung für die ganze Familie. Oft sind Campingplätze am Meer oder See gelegen. Einige verfügen auch über ein Schwimmbecken. Falls nicht, kann vor dem Womo ein aufblasbares Planschbecken Spiel und Spaß für Wasserratten bieten. Wasserpistolen und -Bomben erfreuen bei einer Wasserschlacht Jung und Alt. Schwimmtiere und Luftmatratzen sollten beim Urlaub am Meer nicht fehlen, da man auf ihnen im leichten Wellengang entspannt die Seele baumeln lassen kann.
Liegt der Campingplatz an einem See, können die Kids Steine springen lassen oder mit Papierschiffchen ein Wettrennen veranstalten. Hier gibt es eine genaue Bastelanleitung.
Bei Schnee und Eis:
Fällt der Campingurlaub in die verschneiten Wintermonate, sollte warme Kleidung eingepackt werden. In nahen Skigebieten können die Kinder in der Skischule ihr Können beweisen oder auf Rodelbahnen den Rausch der Geschwindigkeit spüren. Schlittenfahrten sind auch bei kleineren Hügeln möglich. Vor dem Wohnmobil kann die ganze Familie einen Schneemann bauen, ein frostiger Wächter vorm Eingang mit Karottennase, der bei Tag und Nacht auf alles aufpasst. Eltern kommen auf ihre Kosten, wenn mit der Bauwut nicht nur Schneemänner, sondern auch Schneebars geschaffen werden. Gibt es schon eine Bar, ist es bis zum Haus nicht mehr weit: Für Kinder ist es in der Regel mit das größte Glück eine Höhle zu bauen: Warum sich nicht an einem Iglu versuchen? Eine klassische Schneeballschlacht darf natürlich in keinem Winterurlaub fehlen.
In diesem Sinne – einen entspannten Campingurlaub!