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Home » Familienplanung » Kinderwunsch » “Let’s talk about Fruchtbarkeit“: Warum wir offener über unerfüllten Kinderwunsch sprechen müssen
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Viele Menschen wünschen sich Kinder – doch oft fehlt es an Wissen über die eigene Fruchtbarkeit. Klappt es mit dem Wunschbaby nicht, fühlen sich Paare oft alleingelassen. Merck Healthcare Germany will unerfüllten Kinderwunsch und Fruchtbarkeit zum Thema machen. Dr. Matthias Wernicke, Geschäftsführer der Merck Healthcare Germany GmbH, spricht über die Chance für einen Wandel und unterstützende Angebote für Menschen mit Kinderwunsch.

Dr. Matthias Wernicke

Geschäftsführer der Merck Healthcare Germany GmbH

Herr Dr. Wernicke, laut einer Umfrage von MerckHealthcare Germany und YouGov sprechen wir mehr über Sex und Verhütung als über Fruchtbarkeit. Warum bleibt ungewollte Kinderlosigkeit ein Tabu, und was kann getan werden, um Betroffene besser zu unterstützen?

Wir müssen das Tabu rund um Fruchtbarkeit brechen. Laut unserer Umfrage sprechen nur knapp 37 Prozent offen über unerfüllten Kinderwunsch1 . Das zeigt, wie schwierig es ist, über diese persönlich belastende Situation zu reden. Aber es fehlt nicht nur an Offenheit, sondern auch an leicht zugänglichen, fundierten Informationen. Wir bei Merck wollen diese Lücke schließen, einen offenen Austausch erleichtern und über das Thema aufklären.

Wenn Fruchtbarkeit als Thema im öffentlichen Diskurs bislang nur bedingt stattfindet – welche Folgen ergeben sich daraus für Menschen mit unerfülltem Kinderwunsch?

Ungewollte Kinderlosigkeit betrifft in Deutschland fast jedes sechste Paar2 . Das Schweigen verstärkt die Belastung, die ohnehin durch emotionale, körperliche und finanzielle Herausforderungen besteht. Besonders problematisch ist, dass viele erst dann aktiv werden, wenn es möglicherweise bereits zu spät ist. Je weiter die Zeit voranschreitet, desto häufiger benötigen Paare mit Kinderwunsch medizinische Unterstützung.

Wie möchten Sie Menschen motivieren, sich frühzeitig mit dem Thema Fruchtbarkeit zu beschäftigen?

Unser Ziel ist es, Wissen und Aufklärung zu fördern, damit Frauen und Paare besser informiert sind und selbstbestimmte Entscheidungen treffen können. Die Kampagne „Let’s talk about Fruchtbarkeit“ möchte zu mehr Offenheit anregen und einen gesellschaftlichen Wandel anstoßen. Gemeinsam mit unseren Partnern wollen wir ein unterstützendes Umfeld schaffen, das Selbstbestimmung fördert.

Neben Aufklärung spielt Unterstützung eine wichtige Rolle. Wie engagiert sich Merck hier konkret?

Wir haben unter anderem unser „Fertility Benefits“- Programm ins Leben gerufen. Es bietet Mitarbeitenden finanzielle Unterstützung für Fruchtbarkeitstests, In-vitro-Fertilisationsbehandlungen, hormonelle Behandlungen und Social Freezing – unabhängig von Familienstand oder Partnersituation. Seit der Einführung im Januar 2024 wurde das Angebot in Deutschland bereits von einer beachtlichen Anzahl Mitarbeitender genutzt. Solche Programme tragen dazu bei, dass Betroffene die Unterstützung erhalten, die sie brauchen und mit ihrer herausfordernden Situation nicht allein gelassen werden.

Wie kann die Gesellschaft insgesamt dazu beitragen, einen Wandel anzustoßen?

Was wir brauchen, ist eine gesellschaftliche Offenheit mit Blick auf die eigene Lebensplanung und die individuelle Entscheidung, sich mit einem Kinderwunsch auseinanderzusetzen. Denn nur wer informiert ist, kann selbstbestimmt handeln – ob es um das Einfrieren von Eizellen oder eine Kinderwunschbehandlung geht, oder um den Zeitpunkt für einen Kinderwunsch. Es braucht dafür auch einen Schulterschluss zwischen Politik, Unternehmen und dem Gesundheitswesen. Schulen könnten frühzeitig grundlegendes Wissen zum Thema Fruchtbarkeit vermitteln, Praxen sollten ihre Beratungsangebote ausbauen, und auch die Politik ist gefordert, Rahmenbedingungen für bessere Zugänge zur Kinderwunschmedizin zu schaffen.

STATEMENT

Prof. Dr. med. Jan-Steffen Krüssel

Leiter universitäres interdisziplinäres Kinderwunsch zentrum Düsseldorf (UniKiD) des Universitätsklinikums Düsseldorf und Vorstand Deutsches IVF- Register (D·I·R)

Umfragen zeigen, dass sich die Menschen mehr Informationen im Hinblick auf Diagnostik und Behandlungen im Bereich Kinderwunschmedizin wünschen. Deshalb begrüßen wir Initiativen wie die Kampagne von Merck Healthcare Germany. Ich empfehle ebenfalls Paaren, sich frühzeitig zu informieren und nicht zu lange mit einer Beratung im Kinderwunschzentrum zu warten. Ab 35 Jahren sinken Schwangerschaftsund Geburtenraten deutlich – jedes Lebensjahr zählt. Gleichzeitig gibt es aber auch gute Nachrichten: Die kumulierten Chancen, über eine IVF-Behandlung ein Baby zu bekommen, sind in Deutschland sehr gut. Nach zwei Embryotransfers bekommt bereits jede zweite Frau ein Baby. Und wenn es nicht direkt klappt, sollten die Kinderwunschpatientinnen dennoch nicht aufgeben und weitere Behandlungen in Betracht ziehen: nach 5 Transferen sind 1 von 5 Paaren erfolgreich.

Quellenangaben

1 Kinderwunsch und Selbstbestimmung: Wissen, Unsicherheiten und Tabus, 2024: Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 1.564 Personen zwischen dem 23.05. und 28.05.2024 teilnahmen

2 Modifizierter Nachdruck aus J Reproduktionsmed Endokrinol 2024; 21 (5)

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