Jule Gölsdorf und Christine Langner sind Journalistinnen und Moderatorinnen – und haben auf Basis ihrer Liebe zu ihren Hunden die Idee zum Podcast-Format „Auf die Schnauze!“ entwickelt. Hier treffen die beiden in jeder Folge einen prominenten Gast und plaudern über dessen vierbeinige Begleiter.
Liebe Jule, liebe Christine, seit 2020 veröffentlicht ihr gemeinsam den Podcast „Auf die Schnauze“: wie kam es zur Idee und welche Rolle haben eure eigenen Hunde dabei gespielt?
Christine: Genaugenommen haben sie uns auf die Idee gebracht! Ohne unsere eigenen Hunde würde es den Podcast nicht geben. Jule und ich arbeiten schon seit Jahren zusammen und haben nach einem gemeinsamen, unabhängigen Projekt gesucht. Die Idee eines Podcast hat uns sehr gut gefallen und wir haben überlegt, über welche Themen wir sprechen könnten. Wenn wir uns treffen, reden wir viel über unsere Hunde, und Themen wie Arbeit und Männer geraten oft in den Hintergrund. Wir tauschen uns über die Hunde-Erziehung aus, teilen unsere Erfahrungen und zeigen uns unendlich viele süße Bilder. Deshalb dachten wir uns, dass dieses Thema sicher auch die Zuhörer interessieren würde. Es sollte aber nicht nur ein klassischer Service-Podcast werden und so kamen wir auf die Idee, Prominente über ihre Hunde und deren Erziehung zu befragen. Haben sie Nannys? Wer erzieht die Vierbeiner? Wie bewältigen sie ihren Alltag? Der Start und die Umsetzung des Projekts haben von der ersten Sekunde an einfach nur Spaß gemacht.
Jule: Wir haben auch gemerkt, dass das Thema Hund einfach unerschöpflich ist und es einfach interessant ist, Prominente zu interviewen, die oft ein ganz anderes Leben haben. Man erfährt die außergewöhnlichsten Dinge.
Tiere verbinden ohne Zweifel: würdet ihr sagen, dass das Eis durch die Tiere eurer Gäste schneller gebrochen ist und man intensiver ins Gespräch kommt?
Jule: Auf jeden Fall! Vor allem, wenn unsere Besucher ihre Vierbeiner mitbringen. Das ist eine tolle Situation, um den Kontakt schnell zu intensivieren und häufig lacht man schon das erste Mal zusammen, wenn der Hund zum Beispiel etwas Lustiges macht. Die Gemeinsamkeit, dass unser Gegenüber eine ebenso innige Beziehung zu einem Hund hat wie wir selbst, ist einfach eine tolle Basis für ein Gespräch. Auch die Interaktion eines Menschen mit seinem Haustier verrät viel über die Person und wir lernen die Prominenten schnell auf einer persönlichen Ebene kennen.
Christine: Wenn Prominente bereitwillig ihre Erfahrungen mit uns teilen und private Einblicke in ihren Alltag geben, entstehen abwechslungsreiche und spannende Folgen. Ich bin auch oft überrascht, wie viel Persönliches sie preisgeben. Ich bin mir nicht sicher, ob ihnen das vorher so bewusst war. Aber es entsteht ein toller Redefluss in einer schönen Umgebung, das lädt zum Plaudern ein. Wenn wir die Person dann nach den Aufnahmen zufällig bei Veranstaltungen oder Events treffen, spürt man sofort eine lockere und besondere Verbindung zueinander.
Wir freuen uns auch sehr über das Feedback, wie viel Spaß es gemacht hat, mal keine klassischen Interviewfragen gestellt zu bekommen, sondern über Themen wie Hundeerziehung in der Öffentlichkeit zu sprechen.
Jule, du hast in unserem ersten Telefonat schon gesagt, dass dein Hund Fred für dich eine wichtige Rolle im Alltag spielt und Begleiter, Vertrauter und Seelentröster für dich ist: kannst du uns dazu etwas mehr erzählen?
Sehr gerne! Ich wollte schon immer einen Hund an meiner Seite haben, aber ich hatte einen viel zu vollen Terminkalender, da war kein Platz für ein Tier. Als Moderatorin arbeitete ich ca. 6 Tage die Woche in drei Städten. Das hat mich viel Kraft gekostet und ich war irgendwann sehr erschöpft. Dann habe ich die Entscheidung getroffen: Ich gebe eine meiner Sendungen ab und schaffe mir einen Hund an. Mit Fred schaffe ich es, gut und bewusst abzuschalten, mal ohne Handy im Wald spazieren zu gehen und einfach zu entspannen. Das tut der Seele wirklich gut. Mit Christine habe ich dann gemeinsam das Wandern entdeckt und jetzt gehen wir mit unseren Hunden stundenlang in den Bergen spazieren. Das ist für uns eine andere Beschäftigung als früher, aber eine, die wir nicht mehr missen möchten.
Christine, wie ist das bei dir und deinem Hund Benji?
Seit ich denken kann, gibt es in meiner Familie Hunde. Ich bin mit zwei Hunden aufgewachsen und auch mein Vater und meine Schwester halten Hunde, aber Benji ist mein erster eigener Hund. Da ich eine alleinerziehende Mutter bin, musste diese Entscheidung gut überlegt sein, ich wollte aber meiner Tochter gerne ihren größten Wunsch erfüllen. Nachdem ich zu Weihnachten von einer Freundin ein Foto mit einem Welpen bekam, der noch ein Zuhause suchte, war es um uns geschehen. Seitdem ist Benji ein fester Bestandteil unserer Familie.
Für viele Menschen, die sich gern einen Hund anschaffen würden, scheitert das leider an der Vereinbarkeit mit dem Beruf. Wie regelt ihr das Leben mit Hund im Berufsalltag?
Christine: Es ist viel Arbeit. Ein gutes Zeitmanagement ist unerlässlich, besonders, wenn man berufstätig ist. Es ist sehr wichtig, eine zuverlässige Vertretung zu haben – jemanden, der einspringen kann, um mit dem Hund spazieren zu gehen oder ihn über Nacht zu betreuen. Meine Tochter ist jetzt 15 und kann nach der Schule auch mal alleine mit dem Hund Gassi gehen. Aber wenn ich z.B. Frühschicht habe, fängt mein Spaziergang um 4 Uhr morgens an, egal, wie das Wetter ist. Und wenn es stark regnet, sind wir beide nicht immer begeistert. Aber Auslauf muss sein. Und genau solche Dinge sollte man sich gut überlegen, bevor man sich einen Hund anschafft.
Jule: Ja, das stimmt und das kenne ich. Fred ist auch nicht gerne draußen, wenn es regnet. Grundsätzlich ist die Situation bei mir ähnlich, ich arbeite auch viel. Ich habe eine Hundesitterin und meine Mama kümmert sich auch gerne. Aber ich bin auch froh, wenn ich ihn mit zur Arbeit nehmen kann. Das hilft mir und er kann mit den anderen Hunden der Kollegen spielen. Dann sitzt er bei mir im Büro und mittags gehen wir zusammen raus. Wenn ich im Studio bin, wartet er geduldig auf seiner Decke im Büro auf mich.
Christine: Auf jeden Fall sind wir beide gegen zu langes Alleinsein. Wir denken immer, es ist auch sein Tag und es wäre unfair, ihn 7-8 Stunden zuhause zu lassen. Deshalb ist eine gute Mischung und Ablenkung wichtig. Hunde wollen überall dabei sein und wir integrieren sie in unseren Alltag.
Wie würdet ihr Eure Hunde mit zwei passenden Wörtern beschreiben?
Christine: Treuer Begleiter!
Jule: Bedingungslose Liebe!
Die aktuelle Staffel „Auf die Schnauze!“ läuft gerade – was erwartet uns da?
Jule: Wir sind bereits mit Fußballer Felix Kroos, CNN-Kriegsreporter Frederik Pleitgen und Laura Wontorra in die Staffel gestartet – ganz unterschiedliche Persönlichkeiten, aber sie alle eint die Liebe zum Hund. Laura nimmt ihren Hund immer mit zur Arbeit und berichtet eindrucksvoll davon, wie Vierbeiner die Stimmung im Büro verbessern. Frederik lebt zur Zeit als Reporter in der Ukraine extrem gefährlich und lässt sich von seiner Familie per Whatsapp Bilder von seinen Hunden schicken, um auch kleine, positive Momente zu erleben, die ihn vom grausamen Kriegsgeschehen ablenken. Und Felix gibt der Hund eine tägliche Routine, die er nicht mehr hatte, seit er aus dem Profifußball ausgestiegen ist. So hat jeder seine ganz besondere Beziehung zum eigenen Haustier.
Christine: Und das ist auch bei den kommenden Gästen so! Wir freuen uns zum Beispiel sehr auf Nina Ruge, die sich ja nicht nur mit Altersforschung beim Menschen, sondern auch bei Hunden auskennt, und auf Bettina Rust, mit der wir uns über ein Thema unterhalten haben, was viele Hundebesitzer beschäftigt, nämlich, wie man dem Hund beibringt, alleine zu bleiben. Außerdem kommen noch Ursula Karven, Tijen Onaran, Tina Ruland, Natalia Avelon und andere.
Alle Folgen von “Auf die Schnauze!” sind zu finden auf: